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Die andere Partei
5.2.05
Allgemeinheit meint mehr als Aktionäre

Suchen Sie mal unsere Website (hier) nach dem Begriff Mittelstand ab.
Oft muss berichtet werden, wie der Mittelstand platt gemacht wird.
Am
18.8.04 z.B. hatten wir hierzu das Thema "600 000 Langzeitarbeitslose weniger."

Das Verhalten der Ackermänner und von Pierers wird neuerdings kritischer gesehen.

Zwei Zeitungs-Kommentare von heute:

NÜRNBERGER NACHRICHTEN: "Wo Gewinn so ungeniert auf Kosten der Mitarbeiter erwirtschaftet, wo die Rendite des Kapitals und der Shareholder-value zum Götzen wird, sind die Grenzen des Anstands und der Moral überschritten. Die des Grundgesetzes auch, das in Artikel 14 unmissverständlich fordert: 'Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.' Dass Allgemeinheit mehr meint als die Aktionäre, ist gewiss doch das schert einen schrankenlosen Kapitalismus nicht, der Arbeitsplatzvernichtung mit steigenden Aktienkursen belohnt und die Ackermänner und von Pierers als Börsenlieblinge feiert."


STUTTGARTER ZEITUNG: "Ackermann tut nichts anderes, als die Beschäftigung in einem Land in das Belieben der Finanzmärkte zu stellen.  Das darf nicht sein, denn die daraus folgende Konsequenz wäre fatal: Die Tarifparteien und die Regierung könnten all ihre Bemühungen einstellen, die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Denn in Ackermanns Welt gibt es keine Jobs, zu deren Sicherung sich etwas beitragen ließe. Er wirft jetzt 6.400 Beschäftigte raus, um sein willkürliches Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern zu erreichen. Später wird er halt eine Zielmarke von 35 Prozent vorgeben und weitere Stellen streichen."

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Die eLeW unterscheidet in Investoren und Unternehmer, um Feind und Freund deutlicher zu markieren. Die Politik rennt seit über 40 Jahren den Investoren hinterher und erschwert den Unternehmern genauso lange das Wirtschaften. Die Deutsche Bank kämpft nicht ums Überleben, sie kämpft darum, die Rendite aufzustocken und die Aktionäre zufrieden zu stellen. Viele Unternehmer kämpfen wirklich um ihr Unternehmen. Viele streichen sich selbst den Lohn zusammen, um ihre Mitarbeiter auszahlen zu können. Die Unternehmer gehören zur Stütze Deutschlands, bieten Dauerarbeitsplätze und stellen die Auszubildenden ein. Es sind die Handwerksbetriebe und der Mittelstand.

Vor 40 Jahren wurde Siemens die "größte Bank" in Deutschland genannt. Warum? Der Konzern verfügte über 10 Milliarden DM liquide Mittel und hat damals schon lieber Geld verborgt, als zu investieren, denn eine investierte DM brachte nur 1,2% Gewinn. Vor dieser Zeit haben deutsche Unternehmen das Wirtschaftswunder unterfüttert, weil Gewinne re-investiert wurden. Es gab bei dem Aufschwung ja eine reelle Gewinnerwartung. Steigende Gewinne machen Investoren heute nur noch, wenn sie mit dem Ertrag eigene Aktien aufkaufen, die Konkurrenz samt deren Kunden schlucken und besonders gerne Arbeitsplätze auflösen. Warum? Wir sind im Wesentlichen ausgewachsen, es gibt nichts mehr in Wachstum zu investieren. Es ist Zeit, sich von den Investoren zu verabschieden. GG 14 nennt den Grund.

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