Götz Widmann:
Das Recht auf Arbeitslosigkeit.
In seinem schönen Songtext setzt sich Götz Widmann für die Befreiung von der Arbeit ein. Originaltext auf der Lyrics-Seite von Götz Widmann
hier. Die eLeW setzt sich
für alle Menschenrechte ein. Das Recht auf Arbeit ist ein Menschenrecht. Recht auf Arbeit bedeutet nicht Pflicht zur Arbeit. Es schließt
das Recht, Arbeit auszuschlagen eigentlich automatisch mit ein.
Hier drunter finden Sie 7 eLeW-Kurzfassungen der Kernaussagen. Rechts bittet die eLeW um Ihre Stellungnahme. Das können Argumente, Belege,
andere Quellen, Korrekturen oder persönlicher Erfahrungsschatz sein. Die eLeW wird diese mit ihren Mitgliedern berücksichtigen.
Für eine öffentliche Diskussion stehen die eLeW-Foren zur Verfügung.
1. Eines mag ich echt bei aller Liebe nicht mehr hörn. Dieses Geschwätz die ganze Zeit, egal welche Gelegenheit, unser dringendstes Problem, das
wär die Arbeitslosigkeit.
2. Der Mensch, er ist der Mensch und nicht die rote Waldameise. Der Mensch ist nicht allein zum Funktionieren auf der Welt. Der Mensch braucht
nicht die Arbeit, der Mensch, er braucht nur Geld.
3. Wenn man mir ein Recht gäb, ohne Arbeit gut zu leben, würde ich ein Recht auf Arbeit gar nicht mehr erstreben. Maschinen schuften lassen
und mit was besserem befassen.
4. Nur gegen das Malochen hat noch keiner was erfunden. Es mag noch tausend Jahre dauern, aber eins steht für mich fest, daß sich Arbeit eines
Tages global vermeiden läßt.
5. Wenn wir uns ein kleines bißchen Mühe damit geben, können wir ein Dasein ohne Arbeit noch erleben. Maschinen schuften lassen und mit was besserem befassen.
6. Man spricht nicht mehr von Arbeitslosen, man spricht von Befreiten. Die meisten kommn ihr ganzes Leben ohne Leistung klar, manche nehm'n
sich nur so ab und zu ein freies Jahr.
7. Ich schlage deshalb vor, daß man nen Sonderfonds einrichtet für den Teil des Volks, der freiwillig aufs Arbeiten verzichtet. Maschinen
schuften lassen und mit was besserem befassen.
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N.N. (will nicht genannt werden) am 7.03.2005: Zu dem Lied im allgemeinen: Nicht mehr arbeiten zu wollen, ist meiner Meinung nach ein Zeichen
des Verfalls unserer Gesellschaft, auch wenn es hier schöngeredet werden soll, mit den Worten "Recht, Arbeit auszuschlagen". Ich meine,
haben wir ein Recht, Atmen, Essen, Trinken auszuschlagen? Wenn ja, dann ist das Selbstmord. Selbstmord ist im Grunde genommen die grösste
annehmbare Faulheit. Damit will ich sagen: Leben ist Arbeit. Vom ersten bis zum letzten Atemzug. Wenn wir nicht mehr "arbeiten" hören
wir auf zu existieren. Wir können dann andere für uns arbeiten lassen. Dann ist unsere Arbeit eben "nur noch" die Unterdrückung anderer.
Arbeit ist es trotzdem. Wir können uns durchschnorren. Dann ist das Schnorren unsere Arbeit. Wir können uns hinsetzen und nicht mehr
aufstehen, uns nicht mehr rühren. Dann sterben wir.
Ich finde es falsch Arbeit als etwas so negatives darzustellen. Jeder weiß doch, dass das Leben nur dann Sinn macht "wenn man was zu tun hat".
Und wenn wir irgendwann nur noch "die Maschinen schuften lassen", sitzen wir daneben und fragen uns, woher die Lethargie kommt, die uns erfüllt,
was wir mit der "gewonnenen" Zeit tun sollen, die unser Leben plötzlich mit Leere füllt. Abgesehen davon sollte man eher auf Menschenhände
vertrauen, die direkt eine Arbeit verrichten, als auf von Menschen erbauten Maschinen verrichtete Arbeit, denn die menschlichen Fehler stecken
im beiden, wirken aber wesentlich zerstörerischer im zweiten Fall.
Bevor ich also die "Arbeitsfreiheit" so verherrlichen würde, würde ich zunächst noch einmal scharf über die Bedeutung dieser so verpöhnten
Arbeit nachdenken.
N.N. am 15.1.06: Ich finde Götz hat völlig recht: man kann sein Leben mit sinnvolleren Dingen verbringen als mit Arbeit. Nicht zu arbeiten
heisst ja nicht automatisch nichts zu machen. Man ist aber leider dazu verpflichtet 8-10 Stunden am Tag bestzimmte Tätigkeiten zu verrichten,
wenn man am gesellschaftlichen Leben teilhaben will und sich seine Miete nicht vom Sozialamt bezahlen läßt. Ich fände es für mein Leben auch
erstrebenwert so oft wie irgend möglich ausschlafen zu können. Angesichts der Endlichkeit des Lebens sollte jeder entscheiden können, was für
ihn Lebensqualität bedeutet."