Norbert Rost:
Geldknappheit im Kapital-Ismus.
Norbert Rost, Betreiber von
www.feldpolitik.de, zeigt anhand verschiedener Widersprüche
Schwierigkeiten auf, die augenblickliche Politik zu verstehen. Der Aufsatz von Dezember 2003 steht bei Telepolis
hier.
Hier drunter finden Sie 7 eLeW-Kurzfassungen der Kernaussagen. Rechts bittet die eLeW um Ihre Stellungnahme. Das können Argumente, Belege,
andere Quellen, Korrekturen oder persönlicher Erfahrungsschatz sein. Die eLeW wird diese mit ihren Mitgliedern berücksichtigen.
Für eine öffentliche Diskussion stehen die eLeW-Foren zur Verfügung.
1. Für viele Menschen ist das derzeitige Wirtschaftssystem einfach der Urzustand, somit das natürlichste aller Wirtschaftssysteme. Die
derzeitige Weltwirtschaftskrise ist demnach nur durch die Unfähigkeit der Lenker der Nationen und unglückliche Umstände zustande gekommen,
das System als solches trifft keine Schuld.
2. Wenn im Kapitalismus Wirtschaftswachstum so wichtig ist, warum optimiert das System dann Millionen Arbeiter auf die Straße?
3. Nicht mehr der Mensch bestimmt, wie das System sich zu entwickeln hat, sondern das System bestimmt, welche Menschen "gebraucht" werden
und welche "überflüssig" sind.
4."Billige Arbeitskraft" bedeutet zugleich "niedrige Löhne" und damit "geringe Kaufkraft". An wen will das System die entstehenden Produkte
zu ordentlichen Preisen absetzen, wenn die potentiellen Käufer mit Billiglöhnen abgespeist werden?
5. An diesen (Billig-) Löhnen setzen die derzeitigen Vorschläge zu Steuerreformen an, die diesen Namen bislang kaum verdient haben. Diese Pläne
setzen wie bisher auf eine Besteuerung der Löhne - und damit der Arbeitskraft. Warum wird nicht darüber nachgedacht, eine reine Besteuerung
von Ressourcen und ihrem Verbrauch durchzuführen?
6. Besonders deutlich wird die Missachtung der Vernetzung an den Aktivitäten des bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Gequält von der
derzeitigen "angespannten Kassenlage der öffentlichen Hand" hat Stoiber beschlossen, 12.600 Angestellte des öffentlichen Dienstes "einzusparen"
und die "gesparten" Gelder zur Haushaltssanierung zu nutzen. In der derzeitigen eindimensionalen Wirtschaftspolitik übersieht der bayrische
Landesfürst jedoch, dass die Entlassenen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, die Löhne also nicht vollständig als Ersparnis anfallen.
7. Weiterhin wirkt die geringere Kaufkraft der neuen Arbeitslosen sich natürlich auf die Unternehmen in Bayern aus, weshalb nicht nur weitere
Arbeitsplätze gefährdet werden, sondern auch Steuerausfälle wieder auf den Staat zurückwirken. Die Einsparungen liegen zum Schluss im
vernachlässigbaren Bereich, dafür müssen die Arbeit der 12.600 ihre Kollegen zusätzlich tun. Oder saßen die in München bislang etwa sinnlos rum?
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