Langsam sollte das Thema Abschaffung von
Feiertagen erledigt sein. Bemerkenswert, wie der eLeW-Standpunkt, wenn auch
verzögert,
auch in der Presse auftaucht.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Wie muss es um das Land bestellt sein, wenn man
wegen ein paar Millionen Euro nationale und religiöse
Symbole in Frage stellt, und dies in einer Republik, die ohnehin zutiefst
verunsichert ist? Im Berliner Finanzministerium
jedenfalls scheint schiere Panik zu herrschen, unter den Bürgern breiten
sich Verdruss, Angst und Ratlosigkeit aus."
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG: "Ganz so einfach funktioniert die Wirtschaft
nicht. Länger schuften für das gleiche Einkommen senkt
zwar die Kosten der Unternehmen, bringt aber nicht automatisch ein
Absatzplus. Gerade die Binnennachfrage dümpelt nach wie vor
dahin. Daran ändert ein ausdauernderes Schaffen gar nichts, fließt doch
dadurch kein zusätzlicher Cent in die Portmonees der
Beschäftigten. Ebenso wenig naht ein Jobwunder, würde länger gerackert.
Weshalb sollte ein Manager neue Leute einstellen, wenn
die alten die Aufträge allein bewältigen?"
DIE WELT: "Es ist schon frappierend, mit welchem Selbstbewusstsein
sich der Finanzminister nach seinem gescheiterten Anschlag
auf den Nationalfeiertag als Zuchtmeister einer neuen Arbeitsethik in Szene
setzt. Würde tatsächlich Wachstum finanziert durch
eine Verlängerung der Jahresarbeitszeit, ließe sich ja darüber reden.
Solange aber jede Mehrleistung der Bevölkerung im Nirwana
ausufernder Staatsapparate und im defizitären Sozial-, Gesundheits- und
Rentensystem versickert, entfällt jede Legitimation für
Eichels Mehrarbeitsappelle." |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Die Feststellung, Wachstum ergibt sich nicht aus der Verlängerung der
Jahresarbeitszeit, ist schon mal ein Schritt der Pressemeinung in die
richtige Richtung.
Den nächsten Schritt haben schon die Japaner veröffentlicht: Die Japan Times
verlangt Verkürzung der Jahresarbeitszeit: "Gebt den Arbeitern frei,
damit sie bessere Konsumenten werden." (Der Bericht steht in der
Berliner Zeitung von heute: "Blau machen"
hier ).
Eichel erwartet von einem zusätzlichen Arbeitstag 0,5 Milliarden
Steuereinnahmen, sieht aber nicht die Verluste durch zusätzliche Arbeitslose
und den Schaden im Volk durch Seelenkrebs (Begriff von Rolf Hochhuth), zusammen 0,5 Milliarden mal X,
die Eichel auch finanzieren muss.
Nach amtlichen japanischen Schätzungen würden die Japaner, wenn sie denn nur
den ihnen zustehenden Urlaub wirklich nutzen, etwa 85 Milliarden Euro mehr
ausgegeben. Diese würden wiederum in der Freizeitindustrie zusätzliche Jobs
schaffen, was noch mehr Kaufkraft bedeutet.
Geringere Arbeitszeit schafft Jobs, das wiederum schafft Nachfrage mit noch
mehr Jobs.
Weniger Freizeit vernichtet Jobs, senkt die Nachfrage und schafft noch mehr
Arbeitslose.
Das sollte auch nicht-japanischen Gehirnen einleuchten.
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