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Die andere Partei
8. 11. 04
Gebt den Arbeitern frei

Schriftzug eLeW ein Land eine Welt

Langsam sollte das Thema Abschaffung von Feiertagen erledigt sein. Bemerkenswert, wie der eLeW-Standpunkt, wenn auch verzögert,
auch in der Presse auftaucht.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
: "Wie muss es um das Land bestellt sein, wenn man wegen ein paar Millionen Euro nationale und religiöse Symbole in Frage stellt, und dies in einer Republik, die ohnehin zutiefst verunsichert ist? Im Berliner Finanzministerium jedenfalls scheint schiere Panik zu herrschen, unter den Bürgern breiten sich Verdruss, Angst und Ratlosigkeit aus."

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG: "Ganz so einfach funktioniert die Wirtschaft nicht. Länger schuften für das gleiche Einkommen senkt zwar die Kosten der Unternehmen, bringt aber nicht automatisch ein Absatzplus. Gerade die Binnennachfrage dümpelt nach wie vor dahin. Daran ändert ein ausdauernderes Schaffen gar nichts, fließt doch dadurch kein zusätzlicher Cent in die Portmonees der Beschäftigten. Ebenso wenig naht ein Jobwunder, würde länger gerackert. Weshalb sollte ein Manager neue Leute einstellen, wenn die alten die Aufträge allein bewältigen?"

DIE WELT: "Es ist schon frappierend, mit welchem Selbstbewusstsein sich der Finanzminister nach seinem gescheiterten Anschlag auf den Nationalfeiertag als Zuchtmeister einer neuen Arbeitsethik in Szene setzt. Würde tatsächlich Wachstum finanziert durch eine Verlängerung der Jahresarbeitszeit, ließe sich ja darüber reden. Solange aber jede Mehrleistung der Bevölkerung im Nirwana ausufernder Staatsapparate und im defizitären Sozial-, Gesundheits- und Rentensystem versickert, entfällt jede Legitimation für Eichels Mehrarbeitsappelle."

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Die Feststellung, Wachstum ergibt sich nicht aus der Verlängerung der Jahresarbeitszeit, ist schon mal ein Schritt der Pressemeinung in die richtige Richtung.
Den nächsten Schritt haben schon die Japaner veröffentlicht: Die Japan Times verlangt Verkürzung der Jahresarbeitszeit: "Gebt den Arbeitern frei, damit sie bessere Konsumenten werden." (Der Bericht steht in der
Berliner Zeitung von heute: "Blau machen"
hier ).

Eichel erwartet von einem zusätzlichen Arbeitstag 0,5 Milliarden Steuereinnahmen, sieht aber nicht die Verluste durch zusätzliche Arbeitslose und den Schaden im Volk durch Seelenkrebs (Begriff von Rolf Hochhuth), zusammen 0,5 Milliarden mal X, die Eichel auch finanzieren muss.

Nach amtlichen japanischen Schätzungen würden die Japaner, wenn sie denn nur den ihnen zustehenden Urlaub wirklich nutzen, etwa 85 Milliarden Euro mehr ausgegeben. Diese würden wiederum in der Freizeitindustrie zusätzliche Jobs schaffen, was noch mehr Kaufkraft bedeutet.

Geringere Arbeitszeit schafft Jobs, das wiederum schafft Nachfrage mit noch mehr Jobs.
Weniger Freizeit vernichtet Jobs, senkt die Nachfrage und schafft noch mehr Arbeitslose.

Das sollte auch nicht-japanischen Gehirnen einleuchten.
 

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