Peter Gauweiler (P.G.), CSU,
im Interview mit BILD: "Wir sollten die D-Mark wieder einführen"
Der komplette Wortlaut aus Bild, 24.3.05, Seite 2, Bundesausgabe:
Bild: Sie wollen die alte D-Mark wieder einführen - ist das ihr Ernst?
P.G.: Ich bin gegen Denkverbote: Man muß darüber nachdenken, welche
Alternativen es zum Euro geben könnte. Mit dem Aufweichen des
Stabilitätspakts ist die Geschäftsgrundlage des Euro brüchig geworden. Als
eine Möglichkeit muß denkbar sein, die Währungsunion wieder rückgängig zu
machen.
Bild: Und wie soll das funktionieren?
P.G.: Ich habe den wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags
beauftragt, zumindest einmal darzustellen, wie das gehen könnte: Welche
rechtlichen Schritte, Vertragsänderungen oder sonstige Maßnahmen notwendig
wären, um in Deutschland wieder die D-Mark als gesetzliches Zahlungsmittel
einzuführen.
Bild: Die EU-Staats- und Regierungschefs haben den Stabilitätspakt zugunsten
Deutschlands flexibler gemacht. Was bedeutet das für den Euro?
P.G.: "Flexibel" für Wertverlust und Inflation. Der Euro kann so zur
Weichwährung werden - abhängig von den Launen der Tagespolitik, so wie es
früher bei der italienischen Lira war. |
Das sagt (fragt) die
eLeW:
Es gibt keine Denkverbote, genauso wenig wie Unsinnsverbote. Peter G. sollte
wissen, dass 1999 unter den Teilnehmern der Europäischen Wirtschafts- und
Währungsunion (EWU) Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland,
Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien
(Griechenland kam 2001 dazu) die Wechselkurse unwiderruflich festgelegt
wurden. Ein Euro ist unwiderruflich 1,95583 D-Mark wert. Die D-Mark kann
zeitlich unbegrenzt in jeder Höhe kostenlos bei der Deutschen Bundesbank
umgetauscht werden. Die D-Mark kann nicht eingeführt werden, sie existiert.
Nur gedruckt wird sie nicht mehr, wozu auch?
Über Alternativen zum Euro kann gar nicht nachgedacht werden. Der gemeinsame
große Binnenmarkt ist gewollt und gut. Schlecht ist, dass der
Stabilitätspakt ausgehöhlt wurde. Damit wird das Schuldenmachen erleichtert.
Die Kredite muss der Steuerzahler, seine Kinder und Enkel irgendwann
bezahlen. Es ist sogar absehbar, dass wir nur noch für die Zinsen arbeiten,
ohne von den Schulden jemals runter zu kommen.
Wie wäre es, wenn Bild und Gauweiler für die Vermeidung von Schulden
einträten? |
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