Die Aufweichung des
Stabilitätspaktes ist heute das Tagesthema in den Medien.
Vier Kommentare aus Zeitungen von heute:
DIE WELT: "Da haben die Europäer nun drei Jahre lang darüber
verhandelt, wie der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt reformiert
werden kann. Und was ist dabei herausgekommen? Ein Kompendium
unverbindlicher Floskeln. Vor allem Deutschland und Frankreich haben ihr
Gewicht in der Währungsunion schamlos ausgenutzt, um das Regelwerk noch
weiter zu verbiegen. Ihnen ging es nicht darum, das Fundament für den Euro
nachhaltig zu stärken, sondern offenkundig nur darum, in den kommenden ein
oder zwei Jahren auf dem Papier gut auszusehen. Für Europa ist das ein
Trauertag."
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG: "Ein Freibrief, der langfristig die
Stabilität des Euro zerstören kann, das Wachstum hemmt und den folgenden
Generationen unverantwortliche Bürden auflastet. Ein kollektives Versagen,
denn Währungsstabilität ist jetzt de facto kein Ziel europäischer Politik
mehr. Die Sünder selbst haben sich Absolution erteilt." |
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Die Bundesrepublik hatte in Europa einst
eine wirtschaftspolitische Leitfunktion. Die EU übernahm die deutsche Idee
der Wettbewerbskontrolle, folgte bei der Währungsunion Bonner
Stabilitätsforderungen. Altkanzler Kohls Europhilie war kein politischer
Selbstzweck. Die deutsche Wirtschaft profitierte stets von der Integration."
BONNER GENERAL-ANZEIGER: "Der Euro sackte auf ein Zwei-Wochen-Tief.
Das ist die Quittung. Europa verspielt einen wichtigen Teil seiner
finanzpolitischen Glaubwürdigkeit. Denn wenn man die Drei-Prozent-Marke von
einer Grenze zu einem Ziel herunterstuft, wird eine Tür geöffnet, die man
nicht mehr wird schließen können: Was kann man nicht alles als 'europäische
Zahlung' entschuldigen? Die Kosten der deutschen Einheit sind plötzlich ein
Beitrag zur europäischen Vereinigung. Man darf darauf warten, dass Prestige
trächtige Autobahnbauten demnächst als europäische Verkehrsachsen und damit
als Entschuldigung für ein Staatsdefizit herhalten müssen."
Das sagt (fragt) die
eLeW:
Heute ist der internationale Tag des Wassers. |
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