Die IG Metall hat bei Daimler Chrysler
diesmal der Mehrarbeit bei gleichzeitigem Lohnverzicht zugestimmt.
Heute in der Zeitung
WELT AM SONNTAG: "Längst ist die IG Metall nicht mehr so betonköpfig
borniert, wie es ihr nachgesagt wird. Längst lässt sich die Gewerkschaft auf
unkonventionelle Lösungen ein, wenn ein Unternehmen vor der Insolvenz steht.
Bloß hat sie bisher nie darüber geredet. Nach Siemens und Daimler-Chrysler
werden jetzt viele Betriebe dem Beispiel der Großkonzerne folgen. Der
Flächentarifvertrag entstand einst, um diejenigen, die Arbeit haben, vor
Ausbeutung und Verelendung zu schützen. Zu Beginn des neuen Jahrtausends
pervertierte er, indem er zur Verelendung jener führte, die durch zu hohe
Lohnniveaus niemals eine Chance auf einen Job haben konnten: der
Arbeitslosen. Wenn die IG Metall nun einlenkt, dürfen wir auf einen
Paradigmawechsel hoffen - auf das Eingeständnis der Gewerkschaften, dass
sich Arbeit nicht verteilen, sondern nur durch das Wachstum gesunder
Unternehmen schaffen lässt." |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Die Presse ist voll des Lobes. Für deren Leser im Allgemeinen und die eLeW
im Besonderen ist das aber eine Trauermeldung. Daimler Chrysler wird
jährlich 500 Millionen einsparen und andere Konzerne werden dem Beispiel
folgen. Das sind 500 Millionen Kaufkraft jetzt und Milliarden insgesamt pro
Jahr weniger in Deutschland. Das bedeutet zusätzliches negatives Wachstum.
Nicht dass sich die eLeW plötzlich für Wachstum stark macht, Deutschland ist
ausgewachsen, aber die Politik sieht dauerhaftes Wirtschaftswachstum als ihr
Ziel an. Dann darf sie auch negatives Wachstum nicht zu lassen. Zu fordern
ist, dass bei Produktivitätszuwachs die Arbeiterseite am Gewinn beteiligt
wird. Die Meldung hätte bei Mercedes genauso gut auch lauten können, 500
Millionen pro Jahr mehr bei gleicher Arbeitszeit. Das schüfe bessere Autos
und mehr Absatz. Aber Daimler will nicht. So geht das Gesparte an die
Aktionäre, in diesem Fall z.B. nach Kuwait. Wie lange wohl?
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