Nach FAZ nun auch Spiegel und Springer:
Rückkehr zur alten Schreibweise
Heute in der Zeitung
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG: "Während Kinder in der Schule weiter nach den
neuen Regeln lernen, und sich sinnvollerweise nicht mehr mit den einstigen
Unterschieden zwischen Balletttruppe mit drei T und Ballettänzer mit zwei T
herumplagen müssen, werden die Eltern zu Hause wieder verstärkt mit
Schreibweisen aus dem vorvergangenen Jahrhundert konfrontiert."
FRANKFURTER RUNDSCHAU: "Kaum jemand hat sich die Mühe gemacht zu prüfen, wo
das Projekt zu Erleichterungen und Vereinheitlichungen führt und wo fehlende
Praxistauglichkeit als erwiesen gelten kann. Statt dessen verschanzt man
sich in Maximalpositionen und überhöht sie, vor allem auf Seiten der Gegner,
mit Grabreden auf die ganze deutsche Sprache. Vielleicht ist es ja noch
nicht zu spät für ein bisschen Pragmatismus. An einem nicht allzu
existenziellen Thema könnten wir mal üben, wie man eine Reform auf den Boden
rationaler Erkenntnis stellt."
SAARBRÜCKER ZEITUNG: "Nichts wird hierzulande mehr solide gemacht, überall
wird nur noch herumgefingert. Ein Tollhaus." |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Die Rechtschreibreform beruht auf einer langjährigen Zusammenarbeit von
Schweiz, Österreich, Belgien, Liechtenstein, Bundesrepublik und DDR. Vor der Wende
begonnen, mit der Absicht die Schriftsprache zu verbessern. Das ist nicht so
gelungen, wie geplant, zeigt aber gute Erfolge. Von Seiten der Schüler und
Grundschullehrer kommt Zustimmung. Von Seiten derjenigen, die Deutsch als
Fremdsprache erlernen, erst Recht. Wie Mensch hört, ist Deutsch in den
ehemaligen Ostblockländern als erste Fremdsprache neuerdings sehr beliebt.
Wie jedes Neugeborene hat auch die Rechtschreibreform mit der Geburt nicht
Erwachsenenstatus. Das Begonnene muss sich entwickeln, braucht Betreuung.
Die FAZ hat auf Abtreibung gesetzt. Was hat der Spiegel und der
Springerverlag davon, jetzt das Baby mit dem Bade auszuschütten?
eLeW-Vermutung: Unser Kanzler hat seine Medien um Entlastung bei der
ärgerlichen sPD-Hartz-Chaos-Debatte gebeten, und die haben brav eine
Verlagerung der Diskussion initiiert und erreicht. Heute haben wir eine
Ablenkung von der Hartz-Debatte und morgen einen Überdruss an jeglicher
Reformdiskussion. Dass die deutsche Sprache dabei nun nicht gerade gefördert wird, ist
unwichtig.
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