Startseite

Aktuell

Aussagen

Dokumente

Mitglieder

Impressum

Kleines eLeW-Logo

Die andere Partei
  11. 8. 2004
Zwei Kuriositäten der Hartz-Debatte

Schriftzug eLeW ein Land eine Welt

Die Regierung nimmt wegen des Drucks nun doch  Änderungen an Hartz IV vor. Was ist noch lächerlich?
Zwei Zeitungsmeldungen heute
NORDWEST-ZEITUNG: "Die Debatte hat einen oft und gern übersehenen logischen Fehler. Die Kürzung der staatlichen Leistungen für Langzeitarbeitslose hat zum Ziel, die Menschen zur Annahme von Beschäftigung zu motivieren. Das ist der eigentliche Kern, den alle Parteien mit Ausnahme der PDS stets im Munde führen, wenn es um die Arbeitsmarktreform geht. Doch anstatt die Protestler darauf zu verweisen, bekommen Politiker in allen Lagern Angst vor der eigenen Courage und weichen zurück."

TAZ: "Ein Blick in den Wahlkalender hilft, die Kuriositäten der Hartz-Debatte zu verstehen. Da kokettiert der sächsische Ministerpräsident Milbradt mit einer Teilnahme an den montäglichen Protestzügen - und ausgerechnet der brandenburgische CDU-Hardliner Schönbohm, für soziales Feingefühl nicht eben bekannt, springt ihm überraschend bei. Auch dem nordrhein-westfälischen CDU-Chef Rüttgers fällt plötzlich auf, dass die Reform einer 'Generalrevision' bedarf. Logisch: In Sachsen wie in Brandenburg wird nächsten Monat ein neuer Landtag gewählt, in Nordrhein-Westfalen stehen Kommunalwahlen an. Außer dem zuständigen Minister Clement mag sich mittlerweile kaum noch ein Politiker zum Hartz-Gesetz bekennen, dem er einst zugestimmt hat."

Das sagt (fragt) die eLeW:

Nr. 1: Der eigentliche Kern der staatlichen Leistungskürzung sei die Motivation von Langzeitarbeitslosen, endlich mal wieder arbeiten zu gehen.
Wenn dem so wäre, wäre das blanker Hohn. Es fehlt nicht an der Motivation, es fehlt schlicht an Arbeitsplätzen. Der blanke Hohn ist aber, dass ein Kanzler, der die Arbeitslosenzahl halbieren will, nichts Richtiges für die Schaffung von Arbeitsplätzen tut. Jeden Monat werden 12000 Arbeitsplätze vernichtet und er produziert verharzte Reformen.

Nr. 2: Es ist Wahlkampf und da ist jedes Thema Recht, wenn nur der Regierung von der cDU eins ausgewischt werden kann. Egal, her mit Hartz. Der Inhalt von Hartz wird dadurch aber nicht geändert, doch nicht von der cDU, die viel größere Härte will.

Nur zur Erinnerung: Wegen ungenauer  Vermittlungsstatistiken einiger Arbeitsämter wurde ein Zweistufenplan für kunden- und wettbewerbsorientierte Dienstleistungen am Arbeitsmarkt beschlossen. Dazu wurde die Kommission „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ unter dem Vorsitz von Dr. Peter Hartz erfunden. Sie hatte den Auftrag, für die Erhöhung der Vermittlungsgeschwindigkeit die Arbeitsämter neu zu organisieren.

Ihre Stellungnahme.
Sie schreiben für die eLeW

Hier frei formuliert eintragen, was Sie dazu los werden müssen, und abschicken.