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Die andere Partei
  12. 8. 2004
Illusorische, undifferenzierte, überzogene Demos

Schriftzug eLeW ein Land eine Welt
     

Der Kanzler führt Clement vor, der die Änderungen an Hartz IV gegen seine Absicht doch gestern vornahm.

Ein Zeitungskommentar von  heute
BERLINER ZEITUNG: "Auch wenn es sich dabei um keine gravierenden Korrekturen des Reformvorhabens handeln mag und selbst wenn man die Modifikationen für angemessen hält, so ist doch ein Befund zu stellen: die deutsche Politik hat es in den vergangenen Tagen und Wochen in konzertierter Aktion geschafft, ein Debakel anzurichten. Was war diese Krisenrunde anderes als eine Einladung an alle Unzufriedenen, künftig in möglichst großer Zahl auf die Straße zu gehen, um unliebsame Pläne der Regierenden zu kippen? Glaubt irgendjemand, das Ergebnis vom Mittwochabend wird die Montagsdemonstranten beschwichtigen? Sie fühlen sich im Gegenteil ermuntert, weiterzumachen, seien ihre Forderungen auch noch so illusorisch, undifferenziert und überzogen.
Die Hartz-Reform bleibt in ihrem Kern absolut richtig und legitim. Dem Staat fehlt schlicht das Geld, das Anspruchsdenken vieler Bürger weiterhin zu bedienen. Das war der triste Ausgangspunkt, von dem aus Gerhard Schröder seinen Reformkurs einleitete. Von diesem Punkt aus Sozialsystem und Arbeitsmarkt umzubauen, hätte nicht nur kompetente, sondern auch integre und standfeste Politiker erfordert. Zu viele waren damit offenkundig überfordert, den Schaden werden alle davon tragen.
 

Das sagt (fragt) die eLeW:
Haben die Demonstranten an die angebliche Zahlungslücke bei ihrem Protest gedacht und wollten sie eine Erhöhung des Kinderfreibetrages von Geburt an? Wohl kaum. Denn dann könnten sie über die gestrige Nachbesserung jubeln und die Erfüllung solcher Wünsche zum Anlass für weitere Forderungen nehmen. Nein, und nochmals Nein.
Die von Rot-Grün geplanten Sozialreformen lösen reale Existenzängste aus. Die Agenda 2010 hat das klare Ziel, die Kinderarmut zu beseitigen. Aber mit Hartz IV wird die Zahl der Kinder, die von Sozialhilfe leben, am 1. Januar 2005 um 500 000 auf 1,5 Millionen steigen. Die Berliner Zeitung schrieb schon 2002, jeder achte Berliner ist arm und die Zahl der Berliner Sozialhilfeempfänger hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Und am 10.8.04 meldete die gleiche Zeitung: "Ende 2003 haben 2,81 Millionen Menschen in Deutschland Sozialhilfe bezogen. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der Menschen, die eine laufende Unterstützung zum Lebensunterhalt benötigten, binnen eines Jahres um zwei Prozent. Kinder und Jugendliche sind dabei am stärksten betroffen: Die Zahl der unter 18-jährigen Sozialhilfeempfänger wuchs um 6,2 Prozent auf 1,08 Millionen. Im Osten Deutschlands stieg die Empfängerzahl mit 4,9 Prozent deutlich stärker als im Westen mit 1,2 Prozent." Die Hartz-Reform wird den Zweck, das Anspruchsdenken der Kleinen zu verringern, erfüllen. Die Demos richten sich aber dagegen, dass Rot/Grün das Anspruchsdenken der Reichen bedient und dabei Deutschland zerstört.

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