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Die andere Partei
22. 9. 2004
Lehrstellenproblem nicht gelöst

Schriftzug eLeW ein Land eine Welt

Übermorgen gibt es den Ausbildungspakt seit 100 Tagen, die Zwischenbilanz:
Zwei Kommentare aus Zeitungen von heute
DIE WELT: "Mit einem gut gemeinten Ausbildungspakt allein lässt sich das Lehrstellenproblem nicht lösen. Hier sind die Wirtschafts-, die Arbeitsmarkt- und die Tarifpolitik gefragt, vor allem aber die Bildungspolitik. Zehntausende von Jugendlichen verlassen die Schulen jedes Jahr ohne Abschluss. Sie werden nie eine Lehrstelle finden. Was in den Schulen versäumt wurde, kann in den Betrieben nicht nachgeholt werden. Daran ändert auch ein Ausbildungspakt nichts."
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Die Verbände müssen einräumen, dass sie vom Ziel des Paktes, jedem jungen Menschen eine Lehrstelle zu bieten, weit entfernt sind. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres Anfang Oktober fehlen 20.000 bis 30.000 Plätze. Ob die Lücke bis Ende des Jahres geschlossen wird, ist ungewiss. Bitter ist das für all die Jugendlichen, deren Laufbahn nach der Schule nicht in einem Betrieb, sondern gleich in der Arbeitslosigkeit beginnt. Doch die Bilanz sähe schlimmer aus, wenn statt des Paktes die Lehrstellenabgabe gekommen wäre. Viele Firmen hätten sich von der Pflicht freigekauft, ihr Soll zu erbringen."

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Was sagen die Unterzeichner des Paktes, Ludwig Georg Braun, der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, und der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Michael Rogowski?

Sie haben die Ausbildungsplatzabgabe verhindert. Was denn noch? Etwa sich für Auszubildende stark machen, die bei dem weiterhin grassierenden Arbeitsplatzabbau sowieso nicht übernommen werden.

Aber da gibt es ja noch zwei Unterzeichner, die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, und der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement.

An deren Adresse: Schon unter einer cdU-Regierung war von der verlorenen Generation die Rede. Wohin mit kompletten Schülerjahrgängen? Mit der sPD seit 1999 ist es nur schlimmer geworden. Staatliche Bildungsgänge allerorten lösen die betriebliche Ausbildung ab und vertuschen die rasante Talfahrt.

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