Holland war immer stolz auf seine
Friedfertigkeit und nun erlebt es nach dem Mord an dem Filmemacher Theo van
Gogh Anschläge auf Moscheen und Kirchen.
NEUE RUHR ZEITUNG: "Lange ist man, wie
in Holland, auch hierzulande der Auseinandersetzung eher ausgewichen. Wer
die Integrationsprobleme vor allem muslimischer Zuwanderer anprangerte, sah
sich nicht selten pauschal in die Nähe des Rechtsradikalismus gerückt, was
manche notwendige Debatte verhinderte. Als Symbol der multikulturellen
Gesellschaft galt dem tonangebenden Milieu - vom Linksliberalen bis zu
Heiner Geißler - das Straßenfest, wo sich Döner- und Bratwurst-Düfte
friedlich vereinten. Eher selten war die Rede von Schulen, in denen kaum ein
Kind deutsch spricht, von hoher Kriminalität, verwahrlosten Stadtvierteln
und von Parallelgesellschaften mit islamistischem Unterstrom."
|
Das sagt (fragt) die eLeW:
Die Ereignisse in Holland lenken den Blick auf ungelöste Probleme in
Europa, und natürlich auch hierzulande. War die erste Generation der
Ausländer, die hier Arbeit oder ständigen Aufenthalt suchten, noch eindeutig
bereit, sich in deutschen Verhältnissen einzurichten, sind deren Nachfahren
dazu nicht mehr so sehr bereit, oder sogar nicht mehr in der Lage.
Beispiel: Ein junger Deutscher türkischer Herkunft holt sich aus der Türkei
ein Mädchen zum Heiraten, weil die Mädchen aus Deutschland seine Vorstellungen
von einer Ehe nicht akzeptieren würden. Die junge Ehefrau bleibt an den Haushalt
gebunden, kann kein Deutsch, die Kinder auch nicht. Diese Familie sucht das
türkische Ghetto oder bildet den Keim für ein weiteres. Auf diese Weise
entstehen parallele Welten, mit getrennten Lebensräumen.
Der Begriff der Toleranz wird benutzt, um Gleichgültigkeit zu kaschieren.
Dabei wird jedem erlaubt, nach seiner Fasson selig zu werden. Dies wird mit
Freiheit gleichgesetzt und nennt sich dann Multikulti. In Wirklichkeit
werden die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen einander fremd. Integration
dagegen ermöglicht die Fähigkeit, in der Welt in die Mensch kommt, sich
sicher und gleichberechtigt zu bewegen, ohne die Wurzeln zu der Welt aus der
Mensch kommt, zu kappen. Integration bewirkt dann auch die gegenseitige
Bereicherung der unterschiedlichen Kulturen. Die Diskussion, wie Integration
gefördert werde, hat aber leider erst jetzt zaghaft begonnen.
|
Ihre Stellungnahme.
Sie schreiben für die eLeW
Hier frei formuliert eintragen, was Sie dazu los
werden müssen, und abschicken.
|