Heute wird der Haushalt
verabschiedet, über 43 Milliarden neue Schulden sind der Rekord. Außerdem
wird das Problem der cdU/csU mit Seehofer breit diskutiert. Wir kümmern uns
aber heute um die Bildung. PISA-Ergebnisse werden schon vorab gehandelt.
Zwei Zeitungskommentare von heute
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Wären die Ergebnisse für Deutschland besser
ausgefallen, hätte man sich wundern müssen. Dann wäre die erste Runde von
2001 in Frage gestellt gewesen. Innerhalb von zwei Jahren - länger ist es
nicht her, dass größere Umwälzungen in Gang gekommen sind - lässt sich ein
Schulsystem nicht umkrempeln. Bildungsstandards und Ganztagsschulen sind die
zwei wichtigsten Reformen nach Pisa. Beide können nur langfristig wirken.
Und mit Sicherheit werden sie nicht ausreichen, um Deutschlands Schüler
erfolgreicher zu machen und sie, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft,
besser als bisher zu fördern."
NEUE RUHR ZEITUNG: "Natürlich weiß jeder, dass die Zeit zu kurz war,
als dass Reformen hätten greifen können. Aber droht nicht auch die Gefahr,
sich nun in dem Bewusstsein zurückzulehnen, dass alles, was auf den Weg
gebracht wurde, schon greifen werde. Hoffentlich bereits beim nächsten
Mal... Das könnte fatal sein. Schule ist zwar ein schwerfälliger, aber
dennoch ein lebender Organismus, der jedes Nachlassen der öffentlichen
Aufmerksamkeit nicht verträgt. Deshalb der Wunsch an alle Beteiligten,
wachsam zu bleiben. Patentrezepte mit ideologischem Hintergrund bringen
nichts, der Unterricht macht's", ist die NEUE RUHR ZEITUNG überzeugt. |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Am 6. Dezember wird die
OECD-Studie in Berlin vorgestellt. Vorab wurde bekannt, dass Deutschland
wieder nur im Mittelfeld liegt. Nur Mathematik ist ein wenig besser.
Immer noch bestimmt die soziale Herkunft der Eltern die Schulkarrieren von
Kindern.
Dass sich nichts an den beklagenswerten Zuständen geändert hat, liegt nicht
an der zu kurzen Zeitspanne für die Reformen, sondern daran, dass die
Probleme nicht angegangen werden. Was wurde denn veranstaltet? Mit Blick auf
Finnland mit PISA-Spitzenergebnissen wurde der deutschen Schule als
finnische Kopie die Ganztagsschule verordnet. Und mit Blick auf unsere
Schüler und Lehrer? - Über Schüler hört Mensch, in Deutschland gibt es das
weltweit einzigartige Phänomen, dass Schüler die leistungsstarken Mitschüler mobben. Streber sind total uncool, cool und nachahmenswert ist
dgegen die
Leistungsverweigerung. Von den Lehrern hört Mensch, sie sind alt und
ausgebrannt. Kollegien mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren sind keine
Seltenheit. Lehrer sollen schon lange resigniert haben, lange vor der
Reformzeit, in der die Klassenfrequenzen und die Wochenstundenzahlen drastisch
erhöht wurden, um Lehrer-Neueinstellungen zu vermeiden.
Die Lösung ist wieder einmal ganz einfach: Beides, den Etat für die Bildung
und die Zahl der Lehrer mit jungen Kollegen verdoppeln. Sage keiner, dass
eines der reichsten Länder der Welt das nicht könne. Rot/Grün/Schwarz/Gelb
kann es nicht. (Zu den Eltern soll wegen Platzmangels nichts bemerkt
werden.) |
Hier hatten wir das Thema Lehrerzahl verdoppeln schon:
20.8.04 Schaffung von Arbeitsplätzen
Nachtrag, hier geht es mit dem Thema weiter:
Und das müssen Sie zum Thema los werden oder vorschlagen:
Hier frei formuliert eintragen und anonym abschicken.
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