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Die andere Partei
23. 11. 04
PISA gibt uns wieder zu denken

Schriftzug eLeW ein Land eine Welt

Heute wird der Haushalt verabschiedet, über 43 Milliarden neue Schulden sind der Rekord. Außerdem wird das Problem der cdU/csU mit Seehofer breit diskutiert. Wir kümmern uns aber heute um die Bildung. PISA-Ergebnisse werden schon vorab gehandelt.

Zwei Zeitungskommentare von heute

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
: "Wären die Ergebnisse für Deutschland besser ausgefallen, hätte man sich wundern müssen. Dann wäre die erste Runde von 2001 in Frage gestellt gewesen. Innerhalb von zwei Jahren - länger ist es nicht her, dass größere Umwälzungen in Gang gekommen sind - lässt sich ein Schulsystem nicht umkrempeln. Bildungsstandards und Ganztagsschulen sind die zwei wichtigsten Reformen nach Pisa. Beide können nur langfristig wirken. Und mit Sicherheit werden sie nicht ausreichen, um Deutschlands Schüler erfolgreicher zu machen und sie, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, besser als bisher zu fördern."

NEUE RUHR ZEITUNG: "Natürlich weiß jeder, dass die Zeit zu kurz war, als dass Reformen hätten greifen können. Aber droht nicht auch die Gefahr, sich nun in dem Bewusstsein zurückzulehnen, dass alles, was auf den Weg gebracht wurde, schon greifen werde. Hoffentlich bereits beim nächsten Mal... Das könnte fatal sein. Schule ist zwar ein schwerfälliger, aber dennoch ein lebender Organismus, der jedes Nachlassen der öffentlichen Aufmerksamkeit nicht verträgt. Deshalb der Wunsch an alle Beteiligten, wachsam zu bleiben. Patentrezepte mit ideologischem Hintergrund bringen nichts, der Unterricht macht's", ist die NEUE RUHR ZEITUNG überzeugt.

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Am 6. Dezember wird die OECD-Studie in Berlin vorgestellt. Vorab wurde bekannt, dass Deutschland wieder  nur im Mittelfeld liegt. Nur Mathematik ist ein wenig besser. Immer noch bestimmt die soziale Herkunft der Eltern die Schulkarrieren von Kindern.

Dass sich nichts an den beklagenswerten Zuständen geändert hat, liegt nicht an der zu kurzen Zeitspanne für die Reformen, sondern daran, dass die Probleme nicht angegangen werden. Was wurde denn veranstaltet? Mit Blick auf Finnland mit PISA-Spitzenergebnissen wurde der deutschen Schule als finnische Kopie die Ganztagsschule verordnet. Und mit Blick auf unsere Schüler und Lehrer? - Über Schüler hört Mensch, in Deutschland gibt es das weltweit einzigartige Phänomen, dass Schüler die leistungsstarken Mitschüler mobben. Streber sind total uncool, cool und nachahmenswert ist dgegen die  Leistungsverweigerung. Von den Lehrern hört Mensch, sie sind alt und ausgebrannt. Kollegien mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren sind keine Seltenheit. Lehrer sollen schon lange resigniert haben, lange vor der Reformzeit, in der die Klassenfrequenzen und die Wochenstundenzahlen drastisch erhöht wurden, um Lehrer-Neueinstellungen zu vermeiden.

Die Lösung ist wieder einmal ganz einfach: Beides, den Etat für die Bildung und die Zahl der Lehrer mit jungen Kollegen verdoppeln. Sage keiner, dass eines der reichsten Länder der Welt das nicht könne. Rot/Grün/Schwarz/Gelb kann es nicht. (Zu den Eltern soll wegen Platzmangels nichts bemerkt werden.)

Hier hatten wir das Thema Lehrerzahl verdoppeln schon:
20.8.04
Schaffung von Arbeitsplätzen
Nachtrag, hier geht es mit dem Thema weiter:

Und das müssen Sie zum Thema los werden oder vorschlagen:

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