Heute schon kann Mensch unter
dem Datum 29.11.04 aus dem Heft 49
hier lesen: "Wer hat, dem wird gegeben. -
Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer: In sechs Jahren rot-grüner
Koalition sind die sozialen Unterschiede in Deutschland größer geworden. Den
Regierenden ist diese Erkenntnis peinlich, sie hatten das Gegenteil
versprochen." Bleiben wir aber noch beim Heft 48 der letzten Woche:
Informationen aus der gedruckten Ausgabe des Spiegel, Nr. 48, Seite 88
Unter dem Titel: "Wohin mit dem ganzen Geld" erfährt der Leser,
dass deutsche Konzerne Rekordgewinne einfahren. E.on hat dieses Jahr sieben
Milliarden Gewinn vor Steuern. Der Konzern würde sofort seine Schulden
bezahlen, aber er hat keine. Also soll der Konzern Rücklagen bilden? Wozu,
er hat 10 Milliarden kurzfristig verfügbar. Während die deutsche Wirtschaft
auf der Stelle tritt, erwartet die Münchner Rück den höchsten Gewinn jemals,
BMW das beste dritte Quartal jemals, Porsche springt erstmals über die
Milliarde, BASF schafft 161% gegenüber dem Vorjahresquartal, die Telekom
400% gegenüber dem Vorjahr. Aber Investitionen ins eigene Geschäft bleiben
aus. Wozu auch, der europäische Markt ist gesättigt, Zuwachsraten gibt es
nur noch in Asien. Also wird das Geld zum Rückkauf der eigenen Aktien
genutzt, was die Börse seit 1998 erlaubt. Damit werden die eigenen Aktien
wertvoller. Die Deutsche Bank, 5 Milliarden Gewinn dieses Jahr, vergütet mit
den zurückgekauften Aktien zum Teil die eigenen Manager.
Statt Forschung und
Entwicklung, statt Investitionen voran zu treiben, werden zunehmend die
Aktionäre mit steigenden Dividenden verwöhnt. |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Bitte keine Neiddebatte. Alles ist legal.
Schön, wenn das Geld nicht tröpfchenweise sondern als Batzen
hereinkommt. Aber dann müssen auch Steuern gezahlt werden. Auf keinen Fall
dürften sich die Großen Geld beim Finanzamt abholen, so wie Vodafone über
die Jahre sich 25
Milliarden abholt.
Schön, wenn die Aktionäre viel Geld einnehmen. Aber dann müssen auch
Steuern gezahlt werden. Auf keinen Fall sollten sie sich um
Fondsofferten reißen, wo die Kosten für Anteile an Ost-Immobilien und
Containerschiffen dank üppiger Sonderabschreibungen oft komplett vom Fiskus
erstattet werden, gut 10 Milliarden Euro im vergangenen Jahr laut
Branchenanalysen.
Richtig wäre die Steuern und die Lohnsummen steigen zu lassen. Das hilft der
Binnennachfrage, den Konzernen selbst und den unterfinanzierten Familien. Letzlich auch der Demokratie und der sPD und den Grünen. |
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