Putin hat seinen Duz-Freund
Schröder besucht, Siemens darf ICE-Züge liefern, Schulden werden frühzeitig
zurückgezahlt, alle sollen sich freuen.
Zwei Kommentare aus Zeitungen von heute
THÜRINGER ALLGEMEINE: "'Geht nach Hause', rief er den deutschen
Demonstranten gegen den Tschetschenien-Krieg zu. Der sei schon seit drei
Jahren vorbei - 'frohe Weihnachten'. Soll so etwa der angebotene Dialog über
die Konflikte im Kaukasus aussehen? Mag sein, dass sich Gastgeber Gerhard
Schröder davon schon beeindrucken ließ. Doch der in Moskau gegenüber den
Tschetschenen bislang an den Tag gelegte Zynismus über angebliche freie
Wahlen und friedliche Entwicklung klingt sehr ähnlich."
SAARBRÜCKER ZEITUNG: "Er wartete mit überraschenden Weihnachtsgeschenken
auf, will Schulden zurückzahlen, die ukrainischen Wahlen respektieren, ja
sogar die EU in die Lösung des Kaukasus-Konflikts mit einbinden. Insofern
ist Schröders Herzlichkeit gegenüber dem Gast verständlich. Fragt sich nur,
ob die Ankündigungen und Versprechungen des taktisch versierten
Ex-Geheimdienstlers aus Moskau so ernst genommen werden müssen."
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Das sagt (fragt) die
eLeW:
Da gibt es also noch eine Gemeinsamkeit zwischen Putin und Schröder. Gesagt
hat es Schröder so nicht, aber seine Reaktion auf die Montagsdemonstrationen
war genau dieselbe: Ich bin nun mal so, ich kann nicht anders, geht nach
Hause - Frohe Weihnachten.
Und ergänzen lässt sich: "Geht
nach Hause - Frohe Weihnachten ihr Weihnachtsmänner."
Nur stimmt die Bescherung überhaupt nicht froh. Das russische Volk nicht,
dessen Land von Putin in die Sowjetunion zurückgesteuert wird, und uns
Deutsche nicht, die wir den Seelenkrebs verpasst bekommen.
Damit wir uns nicht am Ende
als Weihnachtsmänner Gute Nacht wünschen müssen, hilft nur, die großartigen
Potentiale von Russland und Deutschland freizulegen. Dazu wäre es nötig, die
großen Weihnachtsmänner basisdemokratisch in den Ruhestand zu schicken. Wozu
wiederum nötig wäre, nach Demos, Sit-Ins, Streiks, e-Mail-Aktionen und
endlosen Forenbeiträgen endlich mal zur Änderung der Verhältnisse zu
schreiten. Was letztlich bedeutet, die Parteien des vorigen Jahrhunderts
durch eine von diesem Jahrhundert abzulösen. Diese hier. |
Hier war schon einmal von
Weihnachtsmännern die Rede:
5.12.04 Weihnachtsbäume nichts für Weihnachtsmänner
Hier frei formuliert eintragen und anonym abschicken. Oder gleich zum
FAQ und dort eintragen und diskutieren
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