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Die andere Partei
22.12. 04
Geht nach Hause - Frohe Weihnachten

Schriftzug eLeW ein Land eine Welt

Putin hat seinen Duz-Freund Schröder besucht, Siemens darf ICE-Züge liefern, Schulden werden frühzeitig zurückgezahlt, alle sollen sich freuen.

Zwei Kommentare aus Zeitungen von heute

 THÜRINGER ALLGEMEINE
: "'Geht nach Hause', rief er den deutschen Demonstranten gegen den Tschetschenien-Krieg zu. Der sei schon seit drei Jahren vorbei - 'frohe Weihnachten'. Soll so etwa der angebotene Dialog über die Konflikte im Kaukasus aussehen? Mag sein, dass sich Gastgeber Gerhard Schröder davon schon beeindrucken ließ. Doch der in Moskau gegenüber den Tschetschenen bislang an den Tag gelegte Zynismus über angebliche freie Wahlen und friedliche Entwicklung klingt sehr ähnlich."

SAARBRÜCKER ZEITUNG
: "Er wartete mit überraschenden Weihnachtsgeschenken auf, will Schulden zurückzahlen, die ukrainischen Wahlen respektieren, ja sogar die EU in die Lösung des Kaukasus-Konflikts mit einbinden. Insofern ist Schröders Herzlichkeit gegenüber dem Gast verständlich. Fragt sich nur, ob die Ankündigungen und Versprechungen des taktisch versierten Ex-Geheimdienstlers aus Moskau so ernst genommen werden müssen."
 

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Da gibt es also noch eine Gemeinsamkeit zwischen Putin und Schröder. Gesagt hat es Schröder so nicht, aber seine Reaktion auf die Montagsdemonstrationen war genau dieselbe: Ich bin nun mal so, ich kann nicht anders, geht nach Hause - Frohe Weihnachten.

Und ergänzen lässt sich: "Geht nach Hause - Frohe Weihnachten ihr Weihnachtsmänner."

Nur stimmt die Bescherung überhaupt nicht froh. Das russische Volk nicht, dessen Land von Putin in die Sowjetunion zurückgesteuert wird, und uns Deutsche nicht, die wir den Seelenkrebs verpasst bekommen.

Damit wir uns nicht am Ende als Weihnachtsmänner Gute Nacht wünschen müssen, hilft nur, die großartigen Potentiale von Russland und Deutschland freizulegen. Dazu wäre es nötig, die großen Weihnachtsmänner basisdemokratisch in den Ruhestand zu schicken. Wozu wiederum nötig wäre, nach Demos, Sit-Ins, Streiks, e-Mail-Aktionen und endlosen Forenbeiträgen endlich mal zur Änderung der Verhältnisse zu schreiten. Was letztlich bedeutet, die Parteien des vorigen Jahrhunderts durch eine von diesem Jahrhundert abzulösen. Diese hier.

Hier war schon einmal von Weihnachtsmännern die Rede:
5.12.04 Weihnachtsbäume nichts für Weihnachtsmänner

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