Die Arbeitslosenzahl von fast
4,5 Millionen im letzten Jahr wird, so die Vorhersagen heute, bald auf 5
Millionen steigen.
Zwei Kommentare aus Zeitungen von heute:
MÄRKISCHE ALLGEMEINE: "Das bescheidene Ziel lautete: 3,5 Millionen
Arbeitslose. Damals, kurz vor der Bundestagswahl, als Rot-Grün zum zweiten
Mal antrat. Heute, gut zwei Jahre danach, sind es fast eine Million mehr.
Mehr als zu Zeiten Helmut Kohls. Mehr als Wirtschaftsminister Wolfgang
Clement geglaubt hatte, der gestern wieder einmal die versprochene
Trendwende um ein Jahr auf 2006 verschob. Keine der Bundesregierungen hat
die Massenarbeitslosigkeit in Deutschland, die sich nach der Wende noch
potenzierte, in den Griff bekommen. Die Tatsache, dass mit immer weniger
Beschäftigten immer mehr Produkte hergestellt werden können und zugleich
viele Betriebe heute billiger in anderen Ländern produzieren, lässt sich
nicht wegdiskutieren."
LAUSITZER RUNDSCHAU: "Als Selbsthypnose mag Clements Strategie
aufgehen. Die Realität beschreibt er nicht. Zwei Dinge lassen sich heute
schon ohne den Blick in eine Glaskugel sagen: Die beabsichtigten
Einspareffekte von Hartz IV mindern hundertprozentig die Kaufkraft und
schlagen damit als sinkende Nachfrage auf die Gewinnerwartungen der
Unternehmen durch. Damit leistet die Arbeitsmarktreform keinen
Beitrag zur Bewältigung der Wirtschaftskrise, sondern zu deren
Verschärfung." |
Das sagt (fragt) die
eLeW:
Keine der Bundesregierungen hat die Massenarbeitslosigkeit in den Griff
bekommen. Es wurden nur durch Tricks erfunden, wie ABM- oder
Schulungs-Maßnahmen, oder das Parken von ganzen Jahrgängen von Jugendlichen
in verlängerter Schulzeit konnte die Arbeitslosenzahl gedrückt werden.
Statt Tricks hilft nur die Schaffung von Arbeitsplätzen. Dazu sind mehrere
Eingeständnisse verfehlter Politik notwendig:
50 Jahre finanzielle Vorteile für Investoren haben nur die Rationalisierung
und den Stellenabbau gefördert. Es ist verfehlt auf Wachstum und Investoren
zu hoffen.
Einkommensverluste der Mehrheit der Bevölkerung bei gleichzeitig steigenden
Belastungen haben den Binnenmarkt ausgetrocknet. Es ist verfehlt,
Deutschland zum Herausforderer Chinas durch Unterbieten chinesischer
Standards tot zu reformieren.
Die knappen Kassen werden nicht zum Anlass genommen, die Kassen zu füllen.
Stattdessen zieht sich der Staat aus allen seinen Verpflichtungen zurück,
entlässt sein Personal und verkauft Besitz des Steuerzahlers. Es ist
verfehlt, die Gewinne, die aus Deutschland gezogen werden, nicht zu
besteuern.
Zu diesen Fehlern der Vergangenheit kommt die Vernichtung von jetzt noch
existierenden Arbeitsplätzen durch 1-Euro-Jobs hinzu. Der Wahnsinn hat
Methode.
Gewiss wird immer mehr immer billiger anderswo hergestellt, doch muss darauf
mit Politik reagiert werden und nicht mit Totsparen und Deutschland
ausplündern. Schluss mit den Verfehlungen. |
Hier wurde schon früher auf eine verfehlte Reform hingewiesen:
15.4.2004 Regierung und Union sehen
Mini-Jobs positiv
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