Zur Wehrpflicht gab es heute
ein Urteil in letzter Instanz im Sinne von Struck.
Aus den Radionachrichten
des Deutschlandfunks, heute 10:00 Uhr:
Verteidigungsminister Struck hat bekräftigt, dass er an der Wehrpflicht
festhalten will. Das derzeit diskutierte dänische Modell, wonach Rekruten
nur dann eingezogen werden, wenn sich nicht genug Freiwillige melden, sei
für Deutschland unrealistisch, sagte Struck der "Sächsischen Zeitung" in
Dresden. Über die Wehrpflicht verhandelt heute in Leipzig das
Bundesverwaltungsgericht. In letzter Instanz soll geklärt werden, ob die
Wehrgerechtigkeit dadurch gefährdet ist, dass Verheiratete, Väter und Männer
mit geringer Tauglichkeitsstufe nicht mehr eingezogen werden. Ein Student
aus Nordrhein-Westfalen hatte eine Benachteiligung geltend gemacht.
und dito heute 21:00 Uhr: (hier)
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat die Einberufungspraxis der
Bundeswehr für rechtens erklärt. Das Gericht hob ein anders lautendes Urteil
des Verwaltungsgerichts Köln auf. In der Begründung heißt es, zwar sei die
Einberufungspraxis objektiv rechtswidrig gewesen, jedoch nicht willkürlich.
Die Wehrgerechtigkeit verlange nicht, dass stets mindestens ein bestimmter
Prozentsatz der männlichen Geburtsjahrgänge tatsächlich zum Wehrdienst
herangezogen werde. Damit setzte sich die Bundesregierung in der Revision
durch. Ursprünglich hatte ein Wehrpflichtiger gegen seine Einberufung
geklagt.
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Das sagt (fragt) die
eLeW:
Der Trend in Deutschland geht zur Abschaffung der Wehrpflicht und zur
Schaffung einer Berufsarmee. Weiterhin will Rot/Grün weltweit intervenieren
können. Mensch erkennt die ehemaligen Pazifisten nicht wieder. Unser
Außenminister Fischer beschwert sich, dass die Amerikaner mit
Militärmaschinen nach der Flutkatastrophe schneller vor Ort waren, während
Deutschland auf dem leeren, abgegrasten Chartermarkt immer noch Flugzeuge
suchte. Deshalb will er Langstreckenfrachter so lange auf Dauer mieten, bis
die Luftwaffe welche besitzt. (Spiegel 3, 2005, S. 18).
Unser Militärapparat droht außer Kontrolle zu geraten, eigentlich unter die
Kontrolle von Imperialisten. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Beharrung auf
der Wehrpflicht auch den Bürger in Uniform im Militär belässt. Dann ist
Landesverteidigung auch besser in der Demokratie verankert und der drohende
Umbau zu einer Söldner-Angriffstruppe unwahrscheinlicher. Letzteres muss
unwahrscheinlich bleiben.
Nun ist aber das Hauptargument gegen die Wehrpflicht die mangelnde
Wehrgerechtigkeit. Wenn Verheiratete und Väter nicht eingezogen werden, wird
die Wehrpflicht zusätzlich zerbröselt. Hier muss nachgedacht werden.
Wie wäre das? Unser Kanzler mischt Fluthilfe mit Entwicklungshilfe
(Spiegel 3, 2005, S. 38) und unterstellt sie dem Außenminister. Er will die
globale Einsatzbereitschaft der Armee. Er will deutsche Schulen zu Partnern
von Schulen der dritten Welt machen. Er will helfen und dabei deutsche
Interessen befördern. Dann bietet sich doch ein Peace-Corps an. Arbeitslose
Jugendliche in die Armee und ab zum Einsatz in der dritten Welt. Dabei wird
aus dem verlorenen Jahr beim Bund ein erstrangiges Bildungserlebnis, von dem
rundum alle profitieren, außer natürlich Söldner. |
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