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Die andere Partei
20.1.05
Wie Wehrgerechtigkeit herstellen?

Horst Köhler heute beim Staatsakt für Flutopfer:
"Ich denke, die Zeit ist gekommen, neu über die
Zusammenarbeit der Staatengemeinschaft nachzudenken."

Durch das Zitieren der Nachrichten war unser Aktuell gestern technisch bedingt der gedruckten Meinung einen Tag voraus. Heute greifen viele Zeitungen das Thema auf.

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG: "Man würde gern wissen, mit welchem Gerechtigkeitsverständnis man in Leipzig die Welt sieht. Von den rund 400.000 jungen Männern eines Jahrgangs werden derzeit etwa 80.000 gezogen.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Bundeswehr und Verteidigungsminister sind daran selbst schuld. Sie wollen nicht mehr möglichst viele junge Männer zum Dienst an der Waffe einziehen, sondern nur noch möglichst wenige, weil sie nur noch wenige gebrauchen können."
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: "Letztlich trägt der Deutsche Bundestag die Verantwortung für die deutsche Sicherheit und die Verteidigung Deutschlands und dafür, was das im Blick auf die Bundeswehr und die Rekrutierung ihrer Soldaten nötig macht. Verteidigungsminister Struck steht noch - im Einklang mit seiner militärischen Führung zur Wehrpflicht. Doch seine Partei ringt da sehr mit sich selbst und wird es wegen dieser Frage nicht zum Konflikt in der Koalition kommen lassen."
WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN: "In dem neuen Konzept, wonach die Verteidigung Deutschlands am Hindukusch beginnt, ist für Wehrpflichtige der alten Schule kein Platz mehr. Eine Lösung muss Bestand haben für die Zukunft."

MÄRKISCHE ALLGEMEINE: "Wer aus guten Gründen will, dass die Wehrpflicht erhalten bleibt, weil eine Armee dadurch besser in der Gesellschaft verankert ist, der muss etwas für die Wehrgerechtigkeit tun. Konsequent wäre es, wenn sich die Parteien ernsthaft dem Gedanken der Einführung eines sozialen Pflichtjahres näherten, weil es jungen Männern - wie auch Frauen - nicht schaden würde, sich als Staatsbürger in gemeinnützigen Diensten zu erproben."

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Gestern wurden hier einige der guten Gründe für die Beibehaltung der Wehrpflicht genannt. Bei Rot/Grün herrscht die argumentative Überhöhung des Prinzips der Wehrgerechtigkeit vor. Dadurch wird die Wehrpflicht bei Rot/Grün leider zu einem Unthema.

Na dann lasst uns doch die Wehrpflicht dadurch retten, dass die Wehrgerechtigkeit wieder hergestellt wird. Verteidigen wir Deutschland am Hindukusch mit allen Wehrpflichtigen. Und in der dritten Welt. Das schafft Arbeit und Nachfrage, öffnet unserer Wirtschaft neue Infrastrukturen, ist für die Jugend spannend und bildend, steigert unsere Entwicklungshilfe auf die nie erreichten 0,7% vom BSP und überwindet (schon mal ein kleiner Anfang) das Nord-Süd-Gefälle. Die zurückkehrenden Wehrpflichtigen dürften sich gewaltig von den chancenlosen Null-Bock-Abhängern von heute unterscheiden.

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