Das Verhalten der Ackermänner
und von Pierers wird neuerdings kritischer gesehen.
Zwei Zeitungs-Kommentare von heute:
NÜRNBERGER NACHRICHTEN: "Wo Gewinn so ungeniert auf Kosten der
Mitarbeiter erwirtschaftet, wo die Rendite des Kapitals und der
Shareholder-value zum Götzen wird, sind die Grenzen des Anstands und der
Moral überschritten. Die des Grundgesetzes auch, das in Artikel 14
unmissverständlich fordert: 'Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll
zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.' Dass Allgemeinheit mehr
meint als die Aktionäre, ist gewiss doch das schert einen schrankenlosen
Kapitalismus nicht, der Arbeitsplatzvernichtung mit steigenden Aktienkursen
belohnt und die Ackermänner und von Pierers als Börsenlieblinge feiert."
STUTTGARTER ZEITUNG: "Ackermann tut nichts anderes, als die
Beschäftigung in einem Land in das Belieben der Finanzmärkte zu stellen.
Das darf nicht sein, denn die daraus folgende Konsequenz wäre fatal: Die
Tarifparteien und die Regierung könnten all ihre Bemühungen einstellen, die
Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Denn in Ackermanns Welt gibt
es keine Jobs, zu deren Sicherung sich etwas beitragen ließe. Er wirft jetzt
6.400 Beschäftigte raus, um sein willkürliches Ziel einer
Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern zu erreichen. Später wird er
halt eine Zielmarke von 35 Prozent vorgeben und weitere Stellen streichen." |
Das sagt (fragt) die
eLeW: Die eLeW
unterscheidet in Investoren und Unternehmer, um Feind und Freund deutlicher
zu markieren. Die Politik rennt seit über 40 Jahren den Investoren hinterher
und erschwert den Unternehmern genauso lange das Wirtschaften. Die Deutsche
Bank kämpft nicht ums Überleben, sie kämpft darum, die Rendite aufzustocken
und die Aktionäre zufrieden zu stellen. Viele Unternehmer kämpfen wirklich
um ihr Unternehmen. Viele streichen sich selbst den Lohn zusammen, um ihre
Mitarbeiter auszahlen zu können. Die Unternehmer gehören zur Stütze
Deutschlands, bieten Dauerarbeitsplätze und stellen die Auszubildenden ein.
Es sind die Handwerksbetriebe und der Mittelstand.
Vor 40 Jahren wurde Siemens die "größte Bank" in Deutschland genannt. Warum?
Der Konzern verfügte über 10 Milliarden DM liquide Mittel und hat damals
schon lieber Geld verborgt, als zu investieren, denn eine investierte DM
brachte nur 1,2% Gewinn. Vor dieser Zeit haben deutsche Unternehmen das
Wirtschaftswunder unterfüttert, weil Gewinne re-investiert wurden. Es gab
bei dem Aufschwung ja eine reelle Gewinnerwartung. Steigende Gewinne machen
Investoren heute nur noch, wenn sie mit dem Ertrag eigene Aktien aufkaufen,
die Konkurrenz samt deren Kunden schlucken und besonders gerne Arbeitsplätze
auflösen. Warum? Wir sind im Wesentlichen ausgewachsen, es gibt nichts mehr
in Wachstum zu investieren. Es ist Zeit, sich von den Investoren zu
verabschieden. GG 14 nennt den Grund. |
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