"Entsetzen über Deutsche
Bank"; so lautet die Titelzeile heute bei der Berliner Zeitung. Trotz
2,5 Milliarden Rekordergebnis will die Deutsche Bank weitere 6.400 Stellen
abbauen.
Ein Zeitungs-Kommentar von heute:
OFFENBACH-POST: "Zurück bleibt Ratlosigkeit. War nicht tags zuvor das
Hohelied der Reformen gesungen worden als Wundermittel gegen den todkranken
Arbeitsmarkt? Was sollen denn neues Steuerrecht, niedrigere Sozialabgaben,
flexibleres Tarifrecht, weniger Bürokratie, beschäftigungsfördernde
Lohnpolitik, weniger Staatsschulden und Subventionsabbau bewirken, wenn
selbst Unternehmen mit Rekordbilanzen Belegschaften nur als Kostenfaktor
sehen - und entsorgen?"
Das sagt (fragt) die
eLeW:
Da herrscht nicht
Ratlosigkeit. Nur Heuchelei. Pure Heuchelei. Alle Wünsche der Investoren
werden erfüllt, obwohl klar ist, dass nicht die Lage am Arbeitsmarkt dadurch
verbessert, sondern nur die Gier der Mächtigen noch gesteigert wird. Hier
die Stimmen der Heuchler, die das seit mehr als 40 Jahren bewiesen bekommen:
(Zitiert aus der Berliner Zeitung von heute)
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"Das ist eine Schweinerei",
sagte SPD-Fraktionsvize Michael Müller. "Die Gewinnerwartungen so zu Lasten
der Arbeitsplätze zu überziehen, ist eine Unverschämtheit."
Müllers Kollege Ludwig Stiegler (SPD): "Gewinne werden privatisiert, Kosten
sozialisiert."
"Dies ist ein Zeichen, dass die Wirtschaftsethik verloren zu gehen droht",
sagte der derzeitige Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels, der
Bundestagsabgeordnete Gerald Weiß.
Auch die Grünen-Finanzexpertin Christine Scheel sagte, gerade angesichts der
neuesten Arbeitslosenstatistik, nach der inzwischen in Deutschland mehr als
fünf Millionen Menschen arbeitslos sind, sei die Ankündigung der Deutschen
Bank höchst problematisch. "Die Politik kann aber auf unternehmerische
Entscheidungen nicht viel Einfluss nehmen", fügte sie hinzu.
Scharf kritisiert wurde der Jobabbau bei der Deutschen Bank von der
Gewerkschaft Verdi. "Es ist nicht akzeptabel, wenn eine Bank mit
goldgeränderten Bilanzen gleichzeitig Personal abbaut", sagte
Vorstandsmitglied Uwe Foullong.
Pure Heuchelei, denn es ist nicht akzeptabel, aber normal und die Regel.
Warum reden Rote/Grüne von Reformen, wenn ihre Politik diese Normalität
akzeptiert? |
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