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Die andere Partei
05.05.05
Wirtschaft stellt Ausbildungspakt in Frage

Dass das Ausbildungsplatz-Umlagegesetz blauer Dunst ist, hat die eLeW vor einem Jahr angekündigt. 8.5.2004
Dass der Ausbildungspakt gebrochen wird 3 Monate später. 28.7.2004
Nach 100 Tagen war die Zwischenbilanz vernichtend. 22.9.2004

"Die Wirtschaft ist wegen der Kapitalistenschelte verstimmt und will zur Strafe nicht mehr über Bedarf ausbilden."

Aus NETZEITUNG.DE von heute (Auszüge): hier

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Die Wirtschaft droht wegen der so genannten Kapitalismus-Debatte mit dem Aus für den Beschäftigungspakt. «Wer sich zu Unrecht auf die Anklagebank gesetzt fühlt, ist für eine Ausbildung über Bedarf nur schwer zu gewinnen», sagte Ludwig Georg Braun, der Chef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) der «Welt» von Freitag. Es zeige sich, dass die von SPD-Chef Franz Müntefering angestoßene Debatte die Akquisition neuer Arbeitsplätze erschwere.
Nach der scharfen Kritik aus der Wirtschaft an Münteferings Kapitalisten-Schelte sind die Sozialdemokraten indes bemüht, den Konflikt zu entschärfen."

"Als Konsequenz aus seiner Kritik an überzogener Profitgier mancher Firmen hatte Müntefering am Mittwoch in Bremen vier Maßnahmen vorgeschlagen, die allerdings seit langem im Gespräch oder sogar schon beschlossen sind: Die Öffnung des Entsendegesetzes für alle Branchen, die Veröffentlichung von Managergehältern, die Versorgung kleiner und mittlerer Unternehmen mit zinsgünstigen Krediten sowie die Schaffung von einheitlichen Steuersätzen in der EU. Als Beispiel für unsozial agierende Unternehmen nannte Müntefering Arbeitgeber, die Ausländer zu Billiglöhnen beschäftigten."

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Die Kapitalismusdebatte, von Franz Müntefering ausgelöst, zeigt sich immer klarer als Wahlkampfdebatte und Besänftigung der Linken. Schröder hält sich zurück und Clement heraus.

Lafontaine wollte mit einem Zehn-Punkte-Programm für den Sonderparteitag der SPD am 21 März 2004, z.B. "Rücknahme der Nullrunde für Rentner", "Streichung der Praxisgebühr" und "Entziehung der Staatsbürgerschaft der im Ausland versteuernden Deutschen", die SPD retten. Ihn zurückholen, das wäre ein Zeichen, sozusagen Müntes Umkehr und Zeichen der Buße. Aber das ist genauso unrealistisch, wie dass die sPD-Linke nun Aktionen fordert. Die sPD wird weiterhin das Wort sozial klein schreiben, weshalb hier auch der Brauch fortgesetzt wird, sPD mit kleinem s zu schreiben. Denn den Worten der Kapitalismusdebatte folgen ja prompt die gegensätzlichen Taten zu Gunsten der Investoren, wie gerade jetzt der Kabinettsbeschluss zur Verringerung der Steuer für Unternehmen.

Nun war die Steuersenkung aber schon lange angekündigt, als Geschenk von den Investoren schon längst verbucht. Da kommt die Kapitalismusdebatte gerade recht, um noch mehr rauszuholen. Die sPd hat eine kleine Strafe verdient, also wird der Ausbildungspakt gleich mal kassiert. Dann weiß auch Franz, wo Gerhard den Most holt.
 

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