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Die andere Partei
25.05.05
Wolkenkuckucksheim am Platzen

Was soll ich tun,
dass ich gerettet werde?
Apostelgeschichte 16,30

Als eine Episode scheint die Achterbahn der Gefühle vom Aufblühen einer Gesamtlinken bis zu deren Zerfall in einem Lagerstreit zu Ende zu gehen.

Eine Meldung von yahoo.de heute hier:

Über die Ankündigung Oskar Lafontaines, für ein WASG-PDS-Bündnis anzutreten, kam nur kurz Jubel auf. Denn ob eine linke Liste bis zur Wahl machbar ist, ist innerhalb der PDS umstritten und wird auch von Parteirechtsexperten angezweifelt.

WASG-Vorstandsmitglied Klaus Ernst setzt derzeit auf die Gründung einer neuen Linkspartei. «Wir streben da eine pragmatische Lösung an», erklärte Ernst am Mittwoch. Statt einer Fusion von PDS und WASG, die eine umständliche Prozedur mit Urabstimmung und Parteitagsbeschluss in beiden Parteien erfordere, schwebt dem Schweinfurter IG-Metall-Chef eine vollständige Neugründung vor.

Der Düsseldorfer Parteirechtsexperte Thilo Streit hält eine solche Neugründung für «durchaus machbar, aber trotzdem problematisch». Die neue Linkspartei müsse dafür in allen Bundesländern die nötigen Unterschriften zusammenbekommen, was einen immensen Verwaltungsaufwand bedeute. Außerdem stelle diese Lösung eine Umgehung des Parteienrechts dar. «Es ist fraglich, ob der Wahlleiter das akzeptieren wird», sagte Streit. Zweifelhaft sei außerdem, ob alle WASG-Mitglieder eine gemeinsame Partei mit ehemaligen SED-Kadern akzeptieren könnten.

 

 

Statt mit Aufbruchsstimmung wie die Wahlalternative reagiert der Wunschpartner PDS überwiegend ablehnend auf die Planspiele. PDS-Wahlkampfleiter Bodo Ramelow erteilte einem Linksbündnis am Montag eine Absage. «Träume in Wolkenkuckucksheimen mit wahlrechtlichen Auslegungen, die möglicherweise zweifelhaft sind, kann es nicht geben».

Der prominente PDS-Politiker Gregor Gysi nannte eine gemeinsame Linke mit der WASG und Lafontaine an der Spitze zwar eine «spannende Idee». Innerhalb der kurzen Frist bis zum Herbst, die Vereinigung der Parteien und einen aktiven Wahlkampf hinzubekommen, sei aber nicht realistisch, sagte Gysi der «Leipziger Volkszeitung».

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Wo ein Wille, da ein Weg. Die Ausgangslage bei der PDS: Viel Geld, nur Ost-Nostalgiewähler, Hoffnung auf drei Direktmandate in Berlin, unter 5%.
Die Ausgangslage bei der WASG: Der Parteitag am 7. Mai hat sie fast ruiniert, nur abgesprungene sPD-Wähler im Westen, unter 5%.
Wahlbündnis gibt es nicht. Neue Partei will die PDS nicht. Viele WASGler sind nur frustrierte sPDler, rechte und linke, manche sind sogar beherzte PDS-Ablehner. Was bleibt? Die eLeW sieht es mit Häme, weil die Beteiligten den Parteistrukturen des vorigen Jahrhunderts verhaftet bleiben. Wer von den WASGlern mit der PDS kann, und Herr Lafontaine, tritt der PDS bei. Links von der sPD gibt es dann die Linke. Das nützt der sPD und der PDS.

Wer von den WASGlern das Neue will: "Der Souverän muss 24 Stunden an 7 Tagen die Woche gehört werden", hilft der eLeW. Wer die Webseite der WASG-NRW prüft, sieht, dass die dortigen Forderungen von der eLeW schon ein Jahr früher und besser aufgestellt worden sind. Beitritt hier.

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