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Die andere Partei
2.06.05
Absurde Situation - Normalität

 Die letzte Entscheidung hat in unserer freien rechtsstaatlichen Demokratie - Gott sei Dank - der Wähler. Franz Josef Strauss

Gestern erzielte das Referendum über die EU-Verfassung in Holland 54% Gegenstimmen.

Ein Zeitungskommentar von heute: "Erst Frankreich, dann Holland"

Berliner Zeitung:
"Der französische Pulverdampf hat sich noch nicht gelegt, da muss die europäische Verfassung bereits den nächsten Treffer hinnehmen. In den Niederlanden fiel das Nein bei der gestrigen Volksabstimmung noch kräftiger aus als drei Tage zuvor in Frankreich. Jedoch haben viele Holländer andere Gründe für ihre Europa-Skepsis: Sie finden die EU nicht zu wirtschaftsfreundlich wie die französische Linke, sondern im Gegenteil zu reformunfreundlich. Während die Regierung in Den Haag den Staatshaushalt saniert und dafür den Bürgern Opfer abverlangt, ruhen sich etliche Partnerstaaten auf ihren sozialen Errungenschaften aus. Die Niederländer sind, mehr noch als die Deutschen, die Zahlmeister Europas - und diese Rolle gründlich leid.

Die Spannbreite des Wählerprotests in den beiden Referenden dieser Woche zeigt, vor welcher Zerreißprobe Europa steht."

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Wählern der einen Nation erscheint die EU zu sehr wirtschaftsfreundlich, Wählern der anderen reformunfreundlich.

Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) schlägt ein gemeinsames europaweites Referendum an einem einzigen Tag vor. Unser Bundeskanzler lehnt Volksbefragungen ab.

In Frankreich und Holland hätte die EU-Verfassung ohne Referendum die Parlamente passieren können. Die Volksbefragung war freiwilliger Wunsch der Regierung. In Polen und Tschechien dagegen ist das Volk für die EU-Verfassung, die Parlamente sind dagegen.

Bundesrat und Bundestag haben die EU-Verfassung durchgewinkt, in einer dimap-Umfrage in Deutschland sprachen sich heute 54% für eine Änderung der Verfassung aus.

Im 21. Jahrhundert gehört es sich, den Wähler umfassend zu informieren, und so oft zu befragen, dass dem Wähler zum Bestrafen der Regierung das passende Referendum geboten wird. Dazu braucht es eine basisdemokratische Partei. Aber ehe es zu diesem Angebot kommt, braucht die eLeW den Zulauf der Demokraten: Beitritt hier.

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