Heute ist Arbeitgebertag in
Berlin.
Eine Meldung des ZDF von heute
hier
Schröder: Betriebliche Mitbestimmung nicht beschneiden. Gerade in
schwierigen Umbruchzeiten müssten Arbeitnehmer auch an Entscheidungen
beteiligt bleiben. Wer den Erfolg der Reformen tatsächlich wolle, solle die
Debatte über Änderungen bei der betrieblichen Mitbestimmung unterlassen.
Hundt fordert Begrenzung und
pocht auf weitere Reformen. Mit dem geltenden System stehe Deutschland in
der Welt "völlig isoliert da", es müsse sich unter dem Druck des
internationalen Wettbewerbs zwangsläufig ändern.
Angela Merkel hat sich für Einschränkungen bei der betrieblichen
Mitbestimmung ausgesprochen. Die Regelungen in Deutschland seien auf
europäischer Ebene so nicht haltbar. Die Union sei bereit, notwendige
Änderungen auch durchzufechten. Merkel sprach sich auch für Korrekturen am
Betriebsverfassungsgesetz mit dem Ziel aus, Abweichungen von Tarifverträgen
ohne Zustimmung der Gewerkschaften zu ermöglichen.
Als "Angriff auf die
Demokratie" hat SPD-Partei- und Fraktionschef Franz Müntefering Forderungen
aus dem Arbeitgeberlager und der Opposition zurückgewiesen,
Mitbestimmungsrechte zu streichen. Nach seiner Ansicht hilft die
Mitbestimmung, den sozialen Frieden zu sichern. "Die Mitarbeiter in
Unternehmen sind leichter bereit, in schwierigen Zeiten
Unternehmensentscheidungen mitzutragen. |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Nach Münteferings Aussage ist der soziale Frieden noch gegeben, denn die
Mitbestimmungsrechte werden ja zur Zeit nur diskutiert. Dass Schröder,
unser Genosse der Bosse, dagegen ist, hat das Gewicht eines Dementis in der
Politik. Er ist auch einem Tabu in der sPD verpflichtet.
Was zum Thema auf dem Arbeitgebertag gesagt wird, hat kaum eine Bedeutung.
In Wirklichkeit ist es mit der Mitbestimmung nicht weit her. Wie sonst
könnte VW entscheiden, 6 Milliarden, die in der Firma erarbeitet wurden, in
China zu verbauen oder, schon etwas her, Milliarden für Rolls Royce zu
verschleudern? Milliarden, die bei wirklicher Mitbestimmung als Kaufkraft
erhalten geblieben wären und Arbeitsplätze geschaffen hätten. Wie wäre es sonst möglich, dass Siemens und
Daimler-Chrysler Einkommensverluste bei den Beschäftigten durchsetzen
können, wenn sie gleichzeitig in den Medien mit ihren Gewinnen prahlen. Die
von Franz Müntefering als existent vorausgesetzte Mitbestimmung hat nur eins
klar gemacht, dass die Gewerkschaften in ihrem jetzigen Zustand mithelfen,
die Beschäftigten auszuplündern. Es sind die Gewerkschaftsfunktionäre und
die Arbeitsdirektoren, die verhandelnd nachgeben, als wäre eine Verlagerung von
Arbeitsplätzen nur durch Unterbieten chinesischer Lohnstandards zu
erreichen.
Mitbestimmung gibt es
letztlich nur, wenn der Gewinn von Arbeit gerecht verteilt wird, wenn der
Produktivitätszuwachs gerecht verteilt wird, wenn der Beschäftigte der
Partner des Investors ist. Was Regierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften
jetzt bewirken, ist die Zunahme an Arbeitslosen und Tagelöhnern. Das
Gegenmodell lautet ganz einfach Vollbeschäftigung für Arbeitnehmer und
gleichbleibend gefüllte Auftragsbücher für Unternehmer. |
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