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Hartz IV: Wie eine Familie auf 2000 Euro kommt

Der 1. Januar rückt näher, und der Spiegel gibt schon mal Erwartungen bekannt.

Aus Spiegel Online von heute, hier

Die Familie Giessler, arbeitsloser Kfz-Meister, Ehefrau und drei Kinder haben schon einmal nachgerechnet, wie viel Geld ab Januar in die Haushaltkasse kommt: 345 Euro für den Mann, 276 Euro für seine erwerbsfähige Ehefrau, für jedes Kind 207 Euro Sozialgeld (wenn sie älter als 15 Jahre wären, gäbe es 276 Euro), Wohnung 104 Quadratmeter 750 Euro macht fast 2000 Euro. Das durchschnittliche Einkommen eines westdeutschen Arbeiters mit Frau und drei Kindern liegt bei insgesamt 2045 Euro.

Eine fünfköpfige Familie in Ostdeutschland bekommt etwas weniger Geld als die im Westen, bekommt aber mehr als ein ostdeutscher Arbeiter durchschnittlich verdient, 1939 Euro gegenüber 1870 Euro.

Alleinstehende wie Dirk Kleine sind die Verlierer. Dirk Kleine bezieht 750 Euro Arbeitslosenhilfe. 300 davon muss er für seine Wohnung aufbringen, bleiben 450 Euro zum Leben. Künftig wird ihm die Wohnung zwar bezahlt, dafür bekommt er aber nur noch 345 Euro für den monatlichen Unterhalt (im Osten gibt es 331 Euro). Das ist fast ein Viertel weniger.

Das sagt (fragt)  die eLeW:

Hatten wir bisher schon Duldung von Hartz IV bei großen Teilen der bis jetzt nicht betroffenen Bevölkerung, wird nun auch noch nachgewiesen, dass auch die Betroffenen kaum Grund zur Klage haben. Also auf die Gewöhnung setzen und alle Klagen einstellen?

Nein, wenn wir nicht für Arbeit sorgen, die Bildung verbessern, den Seelenkrebs bei den betroffenen Familien abstellen, dann hält die Flickschusterei am Sozialstaat nicht den Absturz ins Elend auf.

Bei Vollbeschäftigung und der nötigen Freizeit für Weiterbildung, Erholung, Familie (und Demokratie) brauchen wir kaum noch einen Sozialstaat. Der wird dann ganz billig. Hartz oder nicht Hartz ist dann unwichtig.

Voraussetzung ist die notwendige Reform weg von der Unterwerfung der Gesellschaft unter die (konstruierten) ökonomischen Zwänge hin zur Unterwerfung der Ökonomie unter die Bedürfnisse der Gesellschaft.