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Die andere Partei
  26. 8. 2004
Demos und Eierwurf

Schriftzug eLeW ein Land eine Welt
     

Zwei Kommentare von heute wg. Eierwurf:
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Die Eierwerfer von Wittenberge haben Schröder schwer getroffen - nicht mit ihren Wurfgeschossen, sondern mit Haßausbrüchen, die - anders als Eier - unter die Haut gehen und sich jeder politischen Auseinandersetzung entziehen. Eine solche Behandlung hat kein demokratischer Politiker verdient. Schröder hat vielleicht zum erstenmal gespürt, wie seinem Vorgänger 1991 in Halle zumute gewesen sein muß, als er tatsächlich von einem Ei getroffen wurde. Damals nahm die SPD allerdings eine recht zweideutige Haltung zu einem Vorgang ein, den Schröder heute zu Recht als 'Zerstörung der politischen Kultur' geißelt."

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG: "Was ist Schlimmes passiert in Wittenberge im Wahl-Land Brandenburg und in Leipzig im Wahl-Land Sachsen? Dem Kanzler wurde auf seiner Wahlkampftour kein besonders freundlicher Empfang bereitet. Ist das in diesen Hartz-IV-Zeiten ein Wunder? Wäre das in Gelsenkirchen so viel anders gewesen? Derartiges Störfeuer sollte gerade ihm aber andererseits auch nicht völlig fremd sein. Der ehemalige Juso-Chef Gerhard Schröder sollte nicht ganz vergessen haben, wie das war, als er selbst frohgemut so manche Veranstaltung sprengte."

Das sagt (fragt) die eLeW:

Gewalt ist grundsätzlich abzulehnen. Gewalt fängt schon mit Kraftausdrücken wie Sch.... an. Eierwerfen als Form eines Protestes wird bestraft. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, bekam von einem APO-Aktivisten ein Ei auf den Kopf mit den Worten: "Frohe Ostern, du Weihnachtsmann". Letzterer erhielt dafür elf Monate ohne Bewährung.

Und Gerhard Schröder? Er kündigt an, auf das Bad in der Menge nicht zu verzichten. Allerdings kündigt er auch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an. (Wahrscheinlich wird die Menge aus Bodyguards bestehen.) Die richtige Ankündigung wäre, dass die Binnennachfrage durch höhere Einkommen angekurbelt würde, dass Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt geschaffen würden, dass die Verschuldung abgebaut wird, aber lesen Sie selbst bei der eLeW weiter.

Im Übrigen, wenn sehr viele sich hier basisdemokratisch beteiligen, wäre das der beste Protest. Viel wirksamer als Telefon- oder e-mail-Aktionen, Sit-Ins oder Umzüge. Gewaltfrei und im Sinne von Grundgesetz und Parteiendemokratie.

 

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