Zwei Kommentare von heute wg. Eierwurf:
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: "Die Eierwerfer von Wittenberge haben
Schröder schwer getroffen - nicht mit ihren Wurfgeschossen, sondern mit Haßausbrüchen, die - anders als Eier - unter die Haut gehen und sich jeder
politischen Auseinandersetzung entziehen. Eine solche Behandlung hat kein
demokratischer Politiker verdient. Schröder hat vielleicht zum erstenmal
gespürt, wie seinem Vorgänger 1991 in Halle zumute gewesen sein muß, als er
tatsächlich von einem Ei getroffen wurde. Damals nahm die SPD allerdings
eine recht zweideutige Haltung zu einem Vorgang ein, den Schröder heute zu
Recht als 'Zerstörung der politischen Kultur' geißelt."
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG: "Was ist Schlimmes passiert in Wittenberge im
Wahl-Land Brandenburg und in Leipzig im Wahl-Land Sachsen? Dem Kanzler wurde
auf seiner Wahlkampftour kein besonders freundlicher Empfang bereitet. Ist
das in diesen Hartz-IV-Zeiten ein Wunder? Wäre das in Gelsenkirchen so viel
anders gewesen? Derartiges Störfeuer sollte gerade ihm aber andererseits
auch nicht völlig fremd sein. Der ehemalige Juso-Chef Gerhard Schröder
sollte nicht ganz vergessen haben, wie das war, als er selbst frohgemut so
manche Veranstaltung sprengte." |
Das sagt (fragt) die eLeW:
Gewalt ist grundsätzlich abzulehnen. Gewalt fängt schon mit
Kraftausdrücken wie Sch.... an. Eierwerfen als Form eines Protestes wird
bestraft. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard
Diepgen, bekam von einem APO-Aktivisten ein Ei auf den Kopf mit den Worten:
"Frohe Ostern, du Weihnachtsmann". Letzterer erhielt dafür elf Monate ohne
Bewährung.
Und Gerhard Schröder? Er kündigt an, auf das Bad in der Menge nicht zu
verzichten. Allerdings kündigt er auch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an.
(Wahrscheinlich wird die Menge aus Bodyguards bestehen.) Die richtige
Ankündigung wäre, dass die Binnennachfrage durch höhere Einkommen angekurbelt
würde, dass Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt geschaffen würden, dass die
Verschuldung abgebaut wird, aber lesen Sie selbst bei der eLeW weiter.
Im Übrigen, wenn sehr viele sich hier basisdemokratisch beteiligen, wäre das
der beste Protest. Viel wirksamer als Telefon- oder e-mail-Aktionen, Sit-Ins
oder Umzüge. Gewaltfrei und im Sinne von Grundgesetz und Parteiendemokratie.
|
Ihre Stellungnahme.
Sie schreiben für die eLeW
Hier frei formuliert eintragen, was Sie dazu los
werden müssen, und abschicken.
|